Sophie Hunger, auf Ihrem aktuellem Album „Supermoon“ singen Sie ein Duett mit Eric Cantona. Wie haben Sie das denn geschafft?
Cantona wurde vor einigen Jahren in einem TV-Interview in England gefragt, welche Musik er höre und antwortete: „Die von Sophie Hunger.“ Ich fiel natürlich aus allen Wolken. Als er in Genf eine Rolle im Theater spielte, lud er mich zum Essen ein. Später lernte ich über Musikerkollegen auch seine Frau, die in Frankreich bekannte Schauspielerin und Musikerin Rachida Brakni, kennen. Überrascht war ich auch, als Cantona plötzlich Musik von mir für seinen Film über den Migrationshintergrund der französischen Nationalspieler verwendete.
Sie haben mit ihm den Song „La Chanson D’Helene“ aufgenommen, das Originalduett stammt von Romy Schneider und Michel Picolli aus dem Jahr 1970. Warum dieses Lied?
Ich wollte den Song einfach gerne neu aufnehmen, aber das Problem ist, dass der Mann nur spricht. Wenn jemand nur redet in einem Lied, ist das meistens sofort hinüber. Es klingt doof und macht die Stimmung kaputt. Mir fiel niemand ein für diese schwierige Aufgabe, bis ich auf Cantona kam. Der hat eine natürliche Autorität und berührt einen, wenn er redet. Er hat etwas sehr Einnehmendes und war der ideale Partner. Trotzdem musste ich mich überwinden, ihn anzurufen, weil er so viel zu tun hat. Das tat ich erst, als ich alles aufgenommen hatte und nur noch seine Sätze fehlten. Das schickte ich ihm zu und ich glaube, er merkte, dass er das einfach machen musste.
Wie lange dauerte die Studioarbeit?
Er kam ins Studio, wir stellten die Mikros auf und nach zwei Tracks war alles im Kasten. Cantona hat eine schnelle Auffassungsgabe und eine sehr direkte Beziehung zu dem, was er macht. Er kann durch die Dinge hindurch sehen bis auf den Kern.
Kritiker attestierten ihm, Nick Cave hätte es nicht besser hingekriegt.
Ja, er ist ein Mann mit großer Ausstrahlung. Das spürst du, wenn er neben dir sitzt.
Wenn Cantona nicht zugesagt hätte, wäre ein anderer aus der Fußballszene in Frage gekommen?
(Überlegt) Guardiola vielleicht. Der hat auch diese Klasse.
Und Ihr erklärter Liebling Jürgen Klopp?
Nee, das hätte nicht gepasst. Der hätte sich dafür verstellen müssen, es wäre nicht sein natürlicher Stil. Klopp ist ein ganz anderer Typ Mann, mehr so die germanische Figur.
Sind es speziell die Typen, die Sie als Fußball-Fan begeistern?
Ja, ich interessiere mich für außergewöhnliche Typen und im Fußball fällt es besonders auf, wenn jemand nicht nur Sportler ist, sondern eine spezielle Persönlichkeit.
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